Internationaler Fachkräfteaustausch zu jungen Menschen in herausfordernden Hilfekonstellationen (IFA/IPEP)
Das Projekt etabliert und fördert einen länderübegreifenden Austausch zu jungen Menschen in herausfordernden Hilfekonstellationen. In einem Arbeitsbündnis aus Wissenschaft und Praxis tauschen sich Fachkräfte der Hilfen zur Erziehung aus Deutschland, Österreich und Slowenien zu Erfahrungen aus und erarbeiten Eckpunkte für gelingende inklusive, tragfähige Ansätze für die jungen Menschen.
Laufzeit: 01.09.2021-30.09.2023
Aktuelles
Der Reader zur Fachkräfteinitiative.international (FKI) wurde veröffentlicht:
Der Reader gibt einen Überblick über die Initiative im Kontext Internationaler Kinder- und Jugendhilfe und die Themenschwerpunkte der FKI.
Eine zweite Broschüre stellt die beteiligten Projekte in Steckbriefen vor:
Weitere aktuelle Informationen zur Initiative sind auf der FKI-Website verfügbar: fki.international/aktuelles/
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Kick-off-Veranstaltung der Fachkräfteinitiative international am 29.11.2021
Ausgangssituation
In der Praxis von Diensten und Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung lassen sich länderübergreifend Exklusionsprozesse von Kindern und Jugendlichen beobachten, wenn Maßnahmen nicht wie geplant funktionieren, wenn es wiederholt zu Krisen und Abbrüchen kommt oder wenn Verweisungen der Kinder und Jugendlichen zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie zu sogenannten ‚Drehtüreffekten‘ führen. Kinder und Jugendliche können ein Weiterreichen in Maßnahmen bis hin zu regelrechten ‚Hilfekarrieren‘ erleben. Ein Scheitern oder wiederholtes Scheitern von Hilfearrangements auf fachlicher und/oder institutioneller Ebene hat in der Regel negativ aufgeladene, institutionelle Etikettierungen der Kinder und Jugendlichen als ‚hard to reach‘ oder ‚Systemsprenger:in‘ zufolge; als Careleaver:innen können sie aus allen Systemen ‚herausfallen‘ bzw. sich von diesen abwenden („drop outs“; “disconnected youth“; „entkoppelte“ junge Menschen). Negative Etikettierungen und ‚Dämonisierungen‘ der Kinder und Jugendlichen können zum Leidwesen der Kinder und Jugendlichen zur Legitimation von restriktiv-repressiven, zwangsförmigen Ansätzen bis hin zu Formen des Freiheitsentzugs in stationären Jugendhilfeeinrichtungen führen, die weder aus kinderrechtlichen, ethischen noch unter fachlich-sozialpädagogischen Gesichtspunkten vertretbar sind.
Das Projekt greift die Maxime der Inklusion auf. Die Maxime der Inklusion wendet sich gegen den Ausschluss von Kindern und Jugendlichen aus Regelsystemen, gegen einen weiteren Auf- und Ausbau von Spezialeinrichtungen und gegen standardisierte Verfahrensweisen mit Kindern und Jugendlichen, die ihren Besonderheiten und ihrer Vielfalt nicht gerecht werden. Es gilt vor diesem Hintergrund, die Handlungsfähigkeit der Jugendhilfe zu qualifizieren und zu sichern auch in herausfordernden und krisenhaften Situationen. In seinem Austausch will das Arbeitsbündnis aus Vertreter:innen von Hochschulen und der Praxis die Frage nach einem angemessenen fachlichen, inklusiven Umgang mit herausfordernden Hilfekonstellationen in den Mittelpunkt stellen und hierzu Eckpunkte gemeinsam erarbeiten.
Frage-/Zielstellung
Ziel des Internationalen Fachkräfteaustauschs ist es, sich zu alltagsrelevantem Wissen zu Ansätzen und zu Gelingensbedingungen tragfähiger, inklusiver Ansätze in den Hilfen zur Erziehung für herausfordernde Hilfekonstellationen auszutauschen. Es sollen ‚Eckpunkte‘ im Sinne von Erfahrungen, zentralen Themen und Schlussfolgerungen für die Praxis herausgearbeitet werden.
Vorgehen
Für den Internationalen Austausch werden digitale Begegnungsformate („Online-Foren“) und Austausch vor Ort („Ländertreffen“) genutzt. Erprobt werden damit auch Möglichkeiten ebenso wie Grenzen eines länderübergreifenden digitalen Austauschs zu einem fachlichen Thema der Hilfen zur Erziehung.
Kontakt
Projektkoordination
Prof. Dr. Nicole Rosenbauer
E-Mail: nicole.rosenbauerfh-erfurt.de
Tel.: +49 (0) 361 6700-3020
Kooperationspartner:innen
Kooperation Lehre und Forschung:
- Prof. Nicole Rosenbauer, Evangelische Hochschule Dresden
- Prof. Werner Freigang, Hochschule Neubrandenburg
- Prof. Hubert Höllmüller, Fachhochschule Kärnten
- Prof. Milko Poštrak, Universität Ljubljana, Fakultät für Soziale Arbeit
Kooperierende Träger von Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe:
Mladinski dom Jarše – Ljubljana | Slowenien | |
B3-Netzwerk Kinder, Jugend und Familien gGmbH, Krumpendorf am Wörthersee | Österreich | |
Contraste Kinder- und Jugendwohngemeinschaften gGmbH, Krumpendorf | Österreich | |
JUNO - Jugendnotschlafstelle Klagenfurt | Österreich | |
BSW Kinder- und Jugendhilfe gGmbH, Colditz (Sachsen) | Deutschland | |
Jugendhaus Storchennest e.V., Niepars (Mecklenburg-Vorpommern) | Deutschland |
Gefördert durch:
Das Projekt ist Teil der Fachkräfteinitiative International
Die Fachkräfteinitiative.International unterstützt Organisationen und Träger der Kinder- und Jugendhilfe dabei, Europäisierung und Internationalisierung in der eigenen Arbeit zu verankern. Sie begleitet dabei 26 unterschiedliche Projekte und Vorhaben, die sich im Rahmen von bi- oder multilateralen Projekten für die Zusammenarbeit in Europa und der Welt engagieren.
Übersicht der beteiligten Projektträger
Fachkräfteinitiative international wird koordiniert von: