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Kraft-Copilot

Partizipative Entwicklung eine adaptiven und gamifizierten Lern- und Vernetzungsplattform zur Förderung der Selbstfürsorge junger informell Pflegender

Laufzeit: 08/2023-01/2026


 

Kurzbeschreibung

Das Projekt Kraft-Copilot hat das Ziel, eine adaptive, gamifizierte Lern- und Vernetzungsplattform für junge informell Pflegende (sog. young adult carer) zu entwickeln. Die Plattform soll individuelle Unterstützung zur Stärkung der Selbstfürsorge der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 27 Jahren ermöglichen, welche sich in einem Spannungsfeld zwischen lebensphasentypischen Entwicklungsaufgaben und Pflegeverantwortung bewegen.

Link zur Projektwebseite

Aktuelles

Am 7. August 2024 war das Projekt Kraft-Copilot in Rothenburg/O.L. auf der Regionalkonferenz "Pflege und Angehörige: Strategien zur Entlastung und Unterstützung".
Das Ziel für uns als Kraft-Copilot-Team war es, jungen pflegenden Erwachsenen eine Stimme zu geben und deren besondere Herausforderungen, die es tagtäglich zu meistern gilt, sichtbar zu machen.

Wir haben gemeinsam mit der Staatssekretärin Dagmar Neukirch vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) auf dem Podium diskutiert und Strategien zur Entlastung und Unterstützung im Pflegealltag entwickelt.
Im Anschluss gab es spannende Workshops, bei denen die Teilnehmenden u.a. mittels LEGO® Serious Play® Unterstützungsangebote für junge pflegende Erwachsene gebaut haben oder einen Einblick in den aktuellen Stand unserer digitalen Plattform gewinnen konnten.
Wir bedanken uns bei allen, die an der Konferenz teilgenommen haben und freuen uns über die gewonnen Erkenntnisse!

 

Ausgangslage

Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Gruppe der jungen Erwachsenen in der Rolle als informell Pflegender (young adult carers; YAC), welche pflegebedürftige Familienmitglieder (mit) versorgen und dadurch überdurchschnittlich viele Aufgaben im Haushalt oder in der Familie übernehmen. 

Die Lebensphase der jungen Erwachsenen, auch als “Postadoleszenz“ bezeichnet, ist zwischen der klassischen Jugend und dem Erwachsen-Sein verortet und betrifft Heranwachsende zwischen 18 und 29 Jahren, wobei diese Grenzen unscharf und höchst individuell sind (Krampen & Reichle, 2008). Jede Lebensphase zeichnet sich durch spezifische Entwicklungsaufgaben aus, die es zu bewältigen gilt. Im Lebensalter der Postadoleszenz sind Entwicklungsaufgaben zu bewältigen um die Erwachsenen-Identität zu erreichen. Ablösung von der Primärfamilie, berufliche Orientierung, ökonomisches Unabhängig-werden, Aufbau eines eigenen Wertesystems und das Erlangen von Autonomie als Person sind dabei von Bedeutung. Demgegenüber stehen das Verantwortungsgefühl gegenüber den zu pflegenden Familienmitgliedern und die familiären Pflegeaufgaben, die Zeit und andere Ressourcen der jungen Erwachsenen in Anspruch nehmen. Matzka und Nagl-Cupal (2020) zeigen zwei Arten von unterstützenden psychologischen Ressourcen der YAC:

1) persönliche Ressourcen (dazu gehört z. B. die Möglichkeit, Freizeit zu verbringen; Ablenkung von Sorgen und Problemen zu finden) und

2) zwischenmenschliche Ressourcen (dazu zählt u. a. die Pflege bedeutsamer Freundschaften, die Unterstützung durch die Familie oder die Bindung an die zu pflegende Person).

Die Verfügbarkeit und Nutzung dieser Ressourcen ermöglicht den jungen Pflegenden, die Herausforderungen als junge Pflegende zu bewältigen. Insgesamt liegen bisher aber wenig Erkenntnisse zu Ressourcen von jungen pflegenden Erwachensen vor und es ist davon auszugehen, dass die jungen Menschen eher über weniger Ressourcen verfügen (z.B. psychosozialer oder finanzieller Art).

Es gilt daher, deren Ressourcen und Selbstfürsorge zu stärken, damit es ihnen gelingen kann, lebensphasentypische und Pflegeaufgaben zu bewältigen. 

Ziel

Das Teilvorhaben der ehs beinhaltet die Entwicklung, Konzeption und Evaluierung eines digital gestützten Peer-Konzeptes für junge informell Pflegende.

Wir sind außerdem für die Entwicklung und Auswertung von Interviews mit (zukünftigen) Anbieter:innen von Unterstützungsleistungen für die Zielgruppe in den beiden geplanten Modellregionen verantwortlich. Ebenfalls sind wir für die Evaluierung der Plattform in Hinblick auf die Verbesserung der Selbstfürsorge von jungen informell Pflegenden und verantwortet deren Entwicklung, Durchführung und Auswertung zuständig. 

 

Projektleitung

Prof. Dr. Irén Horváth, Professorin für Praxisentwicklung und Organisation der Pflege

Tel.: +49 351 46902-385

E-Mail: Iren.Horvath@ehs-dresden.de

 

Wissenschaftliche Mirtarbeiterin:

Petra Gierer

Tel.: +49 351 46902-374

E-Mail: Petra.Gierer@ehs-dresden.de

 

Kooperationspartner

Technische Universität Dresden / CODIP (Koordinator)

Hochschule Mittweida

Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V. 

Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus... gGmbH

Finanzierung

BMBF-Fördermaßnahme zu Interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität im Rahmen des Förderschwerpunktes „Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit informell Pflegender“