Startseite
Startseite

Soziale Einbindung älterer Menschen in gemeinschaftlichen Wohnformen

Eine empirische Untersuchung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften und stationären Hausgemeinschaften

Laufzeit: 05/2019 - 12/2021

Projektbeschreibung

Das ethnografisch angelegte Forschungsvorhaben widmete sich der bisher wenig untersuchten Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen von Gemeinschaftsbildung und sozialer Einbindung innerhalb der Bewohnerschaft von gemeinschaftlichen Wohnformen bestehen. Aus den Untersuchungsergebnissen wurden handlungsleitende Empfehlungen für die Gestaltung von Wohn- und Hausgemeinschaften abgeleitet.

Ausgangslage

Link zum Projektflyer

Angesichts der derzeitigen Altersstruktur und demographischen Entwicklung in Deutschland und insbesondere in Sachsen – hier nimmt der Anteil der über 65-Jährigen im bundesweiten Vergleich einen Spitzenwert ein – zeichnet sich ein erheblicher Bedarf an Wohn- und Ver­sorgungsangeboten für ältere und zunehmend auch hochaltrige und von Demenz betroffene Menschen ab. Dieser Bedarf wird nur durch einen Mix an statio­nären Einrichtungen und sog. neuen Wohnformen, die vorzugsweise im ambulanten Bereich angesiedelt sind, zu decken sein.
Zu den neuen Wohnformen im Alter zählt auch das gemeinschaftliche Wohnen. In den 90er Jahren wurden erste Wohngemeinschaften für ältere pflegebedürftige Menschen gegründet – zunächst von Angehörigen und den älteren Menschen selbst (selbstorganisierte Wohngemeinschaften), später vor allem von öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Trägern (anbieterverantwortete ambulant betreute Wohngemeinschaften). Seit den 2000er Jahren entwickeln sich im stationären Bereich sog. Hausgemeinschaften, und dies insbesondere für Menschen mit Demenz. Wohn- und Hausgemeinschaften basieren prinzipiell auf einem Wohngruppenkonzept (Leben in Gemeinschaft) und auf einem Konzept von Alltagsnormalität. Im gemeinsamen Wohn-/Ess-/Küchenbereich – dem zentralen Ort von Wohn-/ Hausgemeinschaften – findet der Alltag statt, der von den Bewohner/innen entsprechend ihren Möglichkeiten gestaltet und von sog. Präsenzkräften unterstützt wird.  Nicht die Pflege soll im Mittelpunkt des Geschehens stehen, sondern das Wohnen in „familienähnlichen“ Strukturen – in diesem Sinne handelt es sich um einen Paradigmenwechsel in der pflegerischen Versorgung.

Ziel

Zu fragen ist allerdings, ob und wie unter den Bewohner:innen Gemeinschaftlichkeit entstehen kann – und dies unter erschwerten Bedingungen. So kennen sich die Bewohner:innen in Wohn- und Hausgemeinschaften üblicherweise bei ihrem Einzug nicht. Ferner können auf Grund gesundheitlicher Einschränkungen/demenziellen Erkrankungen Probleme hinsichtlich der Kontaktaufnahme, Kommunikation und Beziehungsgestaltung gegeben sein.

Vor diesem Hintergrund widmete sich das ethnografisch angelegte Forschungsvorhaben der bisher wenig untersuchten Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen von Gemeinschaftsbildung und sozialer Einbindung innerhalb der Bewohnerschaft bestehen. Aus den Untersuchungsergebnissen wurden handlungsleitende Empfehlungen für die Gestaltung von Wohn- und Hausgemeinschaften abgeleitet.

 

Link zur Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)

Projektleitung

Lilo Dorschky

 

Wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen:

Prof. Dr. Irén Horváth

Petra Schneider-Andrich

Christin Kulling

Finanzierung

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.