ReGuLa: Neuausrichtung der Regionalen Gesundheitsversorgung durch Community Health Nursing in der Lausitz (Verbundprojekt)
CHN_Science: Wissenschaftsbasierte Entwicklung von Community Health Nursing sowie Evaluation (Teilprojekt ehs)
Laufzeit: 07/2025-02/2028
Kurzbeschreibung
ReGuLa führt als Modellprojekt erstmals Community Health Nursing (Gemeindegesundheitspflege) in einer ländlichen Region Deutschlands ein. Das Konzept dient der Verbesserung der interprofessionellen Primärversorgung der Menschen im Ortsteil Schwarze Pumpe der Gemeinde Spremberg in der Niederlausitz (Brandenburg). Auch Prävention und Gesundheitsförderung sollen gestärkt werden. Besonders im Fokus stehen dabei Personen, die chronisch krank, von chronischer Krankheit bedroht, multimorbid erkrankt oder von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit betroffen sind.
ReGuLa entwickelt hierzu beispielhafte Konzepte, Vorgehensweisen und Instrumente für Community Health Nursing, die über den konkreten Ort hinaus anwendbar sein werden.
"CHN_Science", das Teilprojekt der ehs, unterstützt einerseits die vor Ort praktisch tätigen Community Health Nurses durch wissenschaftliche Recherchen, Datenerhebungen, Auswertungen, Instrumentenentwicklung sowie z.B. auch Methoden der gemeindebezogenen Gesundheitsförderung und Prävention. Es dient gleichsam auch als Resonanzboden und Fachberatung für die in der Versorgungspraxis alltäglich eingebundenen Fachpersonen.
Andererseits dokumentiert es den Implementierungsprozess und bewertet ihn (formative Evaluation) und ermittelt, ob die angestrebten Effekte erreicht wurden (summative Evaluation).
Aktuelles
Derzeit befindet sich das Projekt in seiner ersten Phase. Die Vorbereitungen für eine Erhebung von Gesundheitssituation und Bedarfen vor Ort (Community Health Assessment) laufen.
Ausgangslage
Die Oberlausitz ist, wie andere ländliche Regionen, stark durch die demographische Alterung der Bevölkerung, abnehmende Bevölkerungszahlen und den epidemiologischen Wandel hin zu nicht-übertragbaren, chronischen Erkrankungen betroffen. Auch die Herausforderungen durch Veränderungen im Versorgungsangebot zeigen sich, etwa wenn Arztsitze nicht mehr besetzt werden können.
Gleichzeitig ist Deutschland insgesamt durch starke sektorale Abgrenzungen im Gesundheitswesen, starre Aufgabenteilung zwischen den unterschiedlichen Heilberufen sowie eine mangelnde Fokussierung von Prävention und Gesundheitsförderung geprägt. Diese Faktoren erschweren es, flexibel auf die oben genannten Herausforderungen zu reagieren.
Ziel
- Entwicklung eines für ländliche Regionen in Deutschland angepassten Community Health Assessments sowie Durchführung des Community Health Assessments in Spremberg.
- Ableitung von Zielen der Prävention und Gesundheitsförderung sowie von interprofessionellen Gesundheitszielen für Familien mit chronisch kranken und / oder pflegebedürftigen Mitgliedern.
- Durchführung von gemeindebezogenen Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung.
- Ergänzung der Primärversorgungsangebote um anlassbezogene sowie routinemäßige Hausbesuche.
- Einzelberatungsangebote.
- Stärkung des interprofessionellen Krankheitsmanagements für Menschen mit chronischen Erkrankungen im Rahmen der Primärversorgung.
- Dokumentation der Implementierung sowie der CHN-Praxis.
- Dokumentation und Bewertung der erzielten Outcomes.
Forschungsdesign
Für die Entwicklung und Implementierung von Community Health Nursing vor Ort kommt eine Vielzahl partzipativer Methoden zum Einsatz.
Die Evaluation bedient sich eine Mixed-Methods-Ansatzes.
Team
Team ehs:
Prof. Dr. rer. cur. Thomas Fischer, MPH (Projektleitung)
Tel.: +49 351 46902-377
E-Mail: Thomas.Fischerehs-dresden.de
Juliane Schilling (wissenschaftliche Mitarbeiterin)
E-Mail: juliane.schilling@ehs-dresden.de
Projektpartner
Verbundkoordinator:
Medizinische Universität Lausitz Carl-Thiem-Klinikum gGmbH Cottbus
Finanzierung

Förderkennzeichen: 03WIR6514C