Startseite
Startseite

CHILD-UP - Children Hybrid Integration: Learning Dialogue as a way of Upgrading Policies of Participation

In acht europäischen Ländern werden Bedingungen untersucht, welche die Teilhabe von Kindern mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen und kulturellen Leben fördern.

Konsortialprojekt mit 10 Projektpartner:innen in 8 EU-Staaten, Lead: Università di Modena e Reggio Emilia, Italien

Laufzeit: 01.01.2019 - 30.06.2022


Ausgangssituation 

Migrationsprozesse sind Bestandteil unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Im Jahr 2018 hatten laut Statistischem Bundesamt 20,8 Millionen Menschen, also rund jede vierte Person, in Deutschland einen sogenannten Migrationshintergrund, wobei der Begriff recht breit gefasst wird und sowohl deutsche Staatsbürger:innen, Neuzugezogene aus anderen Staaten oder geflüchtete Personen meint. Nimmt man die Zahlen der Kinder unter fünf Jahren, hatten sogar 40,6% aller Kinder in Deutschland einen Migrationshintergrund (Statistisches Bundesamt, 2018; eigene Berechnungen). Trotz europaweit steigender Zahlen sind die Bedingungen in den einzelnen Ländern und Regionen sehr verschieden. Sie unterscheiden sich nicht nur darin, wie viele Menschen mit Migrationshintergrund jeweils dort leben, sondern auch darin, wie sie die Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben unterstützen, welche Bildungschancen sie Kindern und Jugendlichen bieten oder welche strukturellen Rahmenbedingungen gegeben sind. Laut dem Verständnis von CHILD-UP sind Kinder und Jugendliche diesen Bedingungen aber nicht passiv ausgesetzt, sondern gestalten ständig aktiv ihre Umwelt und ihre Identität mit - ein Prozess, der entsprechend gefördert werden kann und sollte.

 

Quelle
Statistisches Bundesamt (2019). Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2018. Wiesbaden (S. 62). Abrufbar hier (Letzter Zugriff: 05.05.2020).
 


Frage-/Zielstellung

Ziel ist, ein umfassendes Verständnis von den Lebens- und Bildungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen in acht europäischen Ländern zu erheben und hieraus Schlüsse für eine Veränderung dieser Bedingungen anzustoßen, um die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft zu fördern. Besondere Sensibilität soll in diesem Projekt auf die multiplen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gelegt werden, um Teilhabe- und Mitbestimmungsmöglichkeiten in bspw. schulischen oder anderen institutionellen Kontexten zu stärken. Insofern liegt ein besonderer Fokus des Forschungsprojektes auf der Handlungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen und deren Beteiligung an vielfältigen Aushandlungsprozessen.

CHILD-UP möchte (1) einen Überblick über die Lebens-, Bildungs- und strukturellen Rahmenbedingungen in den acht ausgewählten europäischen Ländern geben, und (2) Wege entwickeln, um Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, selbst aktiv zu werden und die Bedingungen ihrer Integration und Partizipation mitzugestalten, sowie Fachkräfte wie Lehrer:innen, Erzieher:innen oder Sozialarbeiter:innen darin zu bestärken, Kinder und Jugendliche aktiv zu beteiligen. Als wesentlicher Bestandteil wird dabei die Verbesserung des Austausches zwischen Familien, Schulen und Institutionen gesehen.

Im Ergebnis des Projektes sollen Lehrer:innen, Fachkräften und Praxispartner:innen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, die den Austausch zwischen ihnen unterstützen und damit optimale Bedingungen für Partizipation und interkulturellen Austausch schaffen helfen. Dazu werden auf Basis der Forschungsergebnisse Strategien und Methoden entwickelt, welche die aktive Rolle von Kindern in institutionellen Zusammenhängen unterstützen. Diese werden schließlich in Instrumente wie:
-    Empfehlungen für den Dialog in Schulen;
-    Online-Trainings und Broschüren für Lehrer:innen und andere Fachkräfte;
-    Tools für die (Selbst-)Evaluierung von Maßnahmen und Aktivitäten unter dem Aspekt der aktiven Beteiligung
überführt und veröffentlicht.
 


Konzeption und Methoden

Das Projekt zeichnet sich durch die Kombination verschiedener, sich ergänzender Zugänge aus.
In einem ersten Schritt wird zunächst die Literatur hinsichtlich vorliegender Befunde und Daten zu Lebens- und Bildungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen, zu Programmen, Maßnahmen und Projekten der aktiven Unterstützung und Begleitung junger Menschen mit Migrationshintergrund in den beteiligten Ländern gesichtet und diese in einem Überblick zusammengetragen.
Im zweiten Schritt erfolgt die Erhebung quantitativer und qualitativer Daten zu Bedingungen, die die Integration und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen befördern. Dabei sollen durch Einzel- und Gruppeninterviews, Videographie und Fragebogenerhebungen die Perspektiven der verschiedenen Akteure (Kinder, Eltern, Sozialarbeiter:innen und pädagogische Fachkräfte) eingefangen und analysiert werden. Neben den Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Eltern werden auch die Strategien und Praktiken von Schulen, Aufnahmezentren, und Sozialeinrichtungen untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt ist zudem ein geschlechtersensitives Vorgehen, sowohl inhaltlich als auch methodisch.
Darüber hinaus sollen im dritten Schritt praxisnah Methoden zusammengetragen werden, mit denen der kindliche Spracherwerb, der interkulturelle Dialog, das Lernen und schließlich weitere Formen der Begleitung und Unterstützung, wie bspw. Mediation (z.B. Mentoring und psychosoziale Unterstützung), gelingend gestaltet und entsprechend weiterentwickelt werden können. Auf Basis dessen sollen für Praxisanwender:innen innovative Beispiele und Materialien auf einer Plattform zur Verfügung gestellt werden.


Downloads und Links

 

Allgemeine Projektinformationen

Ergebnisse der Befragung von pädagogischen Fachkräften

Ergebnisse der Befragung in Kindertageseinrichtungen

Ergebnisse der Befragung in Grund- und Sekundarschulen

 

Beitrag im Forschungspodcast der ehs Dresden (21.04.2022)

 


Kontakt

 

Projektleitung

 

seit 01.04.2020

Dr. Thomas Drößler

E-Mail: thomas.droessler@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 354

 

bis 31.03.2020

Prof. Dr. Franziska Wächter
E-Mail: franziska.waechter@ehs-dresden.de

 

 

 

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen

 

Lena Förtsch

E-Mail: lena.foertsch@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 495

 

Prof. Dr. Margund Rohr-Hilmes

E-Mail: margund.rohr@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351 469 02 395

 

Prof. em. Dr. Harald Wagner

E-Mail: harald.wagner@ehs-dresden.de

 


Gefördert durch

This project receives funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 822400.