PFLEGE, SCHWERPUNKT: COMMUNITY HEALTH NURSING (CHN) / ADVANCED NURSING PRACTICE (ANP) (MASTER OF SCIENCE) - berufsbegleitend
Berufsbild Community Health Nursing
Community Health Nurses, kurz CHN, sind in der wohnortnahen, primären Gesundheitsversorgung tätig. Community Health Nurses können für einen bestimmten Stadtteil oder eine ländliche Kommune Hauptansprechpartner:in und erste Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen sein.
Sie werden z. B. im Sinne der erweiterten Pflegepraxis (ANP – Advanced Nursing Praxis) direkt mit Patient:innen zur Feststellung des Gesundheitszustandes tätig. Das beinhaltet u.a. die Übernahme von Routineuntersuchungen sowie Screenings und Assessments in enger Abstimmung mit dem multiprofessionellen Versorgungsteam. Auch die Anleitung zum Selbstmanagement im häuslichen Umfeld gehört zum Tätigkeitsprofil. Durch die kontinuierlich begleitende Rolle, gerade bei multimorbiden, chronisch erkrankten Menschen, sind Community Health Nurses Vertrauenspersonen und wichtige Ansprechpartner:innen in der alltagsnahen Gesundheitsversorgung.
Das Berufsbild zeichnet sich zudem durch evidenzbasierte Beratungstätigkeit in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Pflege aus. Der Bezug auf individuelle Patient:innen wird durch gemeinwesen- und quartiersorientierte Kompetenzen ergänzt. Die CHN ist in der Lage, gesundheitliche Bedarfe im Stadtteil oder der Kommune zu erfassen, z. B. in Bezug auf Prävention und den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Sie trägt dazu bei, gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern und entsprechende Angebotsstrukturen zu entwickeln. Durch gute Netzwerkarbeit stellt die Community Health Nurse gezielt Kontakte zu anderen Akteur:innen im Einsatzgebiet her und vernetzt in der Versorgung.
Community Health Nurses:
- Tragen zur Primärversorgung akuter und chronischer Erkrankungen bei
- Fördern die Gesundheit von Gemeinschaften
- Befähigen Individuen und Gruppen dazu, Krankheiten zu vermeiden
- Steigern die Gesundheitskompetenz von Individuen und Gemeinschaften
- Führen Wiederholungs- und Kontrolluntersuchungen aus und kooperieren dabei mit Ärzten
- Führen definierte Maßnahmen aus
- Befähigen Menschen zum Management von chronischen Krankheiten
- Koordinieren Leistungen des Gesundheitswesens
- Übernehmen Verantwortung für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens
"Eine Community Health Nurse sorgt für eine gute Versorgung der Menschen, entlastet Hausärzte, sorgt für niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem und daraus resultierenden Vorteilen, bereitet Informationen für Betroffene verständlich auf, ist Ansprechpartner: vor Ort für verschiedene Akteure neben den Patient:en, kennt die Kommune/ das Quartier, berät Vertretende der Kommune, unterstützt eine Sektorenübergreifende Versorgung, agiert gemeinsam mit anderen Professionen, arbeitet mit Pflegekoordinatoren der Landkreise zusammen.“
(Agnes-Karll-Gesellschaft, 2018: "Community Health Nursing in Deutschland“)
Weitere Informationen finden Sie in den DBfK-Broschüren zu Community Health Nursing.
Berufliche Perspektiven
Sie schließen das Studium mit dem Master of Science ab. Damit können Sie eine anschließende wissenschaftliche Tätigkeit übernehmen und erfüllen die Voraussetzung für eine spätere Promotion.
Die beruflichen Perspektiven von CHN sind breit gefächert, z. B.:
- im interdisziplinären Team der Primärversorgung, z. B. bei komplexen und chronisch erkrankten Patient:innen,
- in Primärversorgungszentren,
- in Gesundheitskiosken,
- in der kommunalen Daseinsfürsorge,
- in neuen Handlungsfeldern im öffentlichen Gesundheitsdienst.
Das Berufsfeld Community Health Nursing entwickelt sich derzeit. Die Evangelische Hochschule Dresden arbeitet mit verschiedenen Partner:innen aus Kommunen und Trägern des Gesundheitswesens zusammen, um konkrete Versorgungsmodelle und damit auch Beschäftigungsperspektiven für Absolvent:innen des Studiengangs zu schaffen. Auch in anderen Bundesländern gibt es entsprechende Entwicklungen.
Grundsätzlich stehen Absolvent:innen des Studiengangs, neben den traditionellen Tätigkeitsfeldern der ambulanten Pflege, weitere unterschiedliche Settings offen. Dies umfasst die eigenständige Verantwortungsübernahme in der gesundheitlichen Basisversorgung (Primärversorgung), etwa im Rahmen von Gesundheitszentren oder Medizinischen Versorgungszentren oder in Kooperation mit Hausärzt:innen. Auch bei Kommunen, Landkreisen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst, ebenso wie in den Feldern Prävention, Gesundheitsförderung oder Quartiersentwicklung entstehen weitere Einsatzfelder. Zudem sind weitere Einsatzbereiche im Gesundheits- und Sozialsystem denkbar.
Weitere Informationen zum Studiengang
Fragen zum Studiengang? Dann vereinbaren Sie gern ein Beratungsgespräch mit der Studienberatung.
