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Band 4 - Nicht nur Tribut zollen - Zur Ressource werden und Ressourcen eröffnen - ein Projekt für Kinder psychisch kranker Eltern

Der vorgelegte Bericht ist Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts KIELT, einem speziellen niedrigschwelligen Angebot für psychisch kranke Eltern und ihre Kinder. Es füllt für Kinder eine Versorgungslücke in Dresden, da sie durch bestehende Angebote nicht berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse des Projekts basieren auf der Befragung sowohl der Eltern und Kinder als auch der Mitarbeiterinnen. Sie beziehen sich zum einen auf lokalspezifische Bedingungen der Versorgung und der institutionellen Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie und Kinder- und Jugendhilfe. Zum anderen zeigen sie, wie psychische Krankheit das Leben der Eltern, Kinder und der Familie insgesamt verändert. Die Belastung hat im Erleben und Verhalten der Kinder Spuren hinterlassen und teilweise zu manifester Symptomatik geführt.Der Bedarf für primär- und sekundärpräventive Arbeit mit den Kindern und für sekundärpräventive Arbeit mit den Eltern ist somit deutlich. Und er ist zu erfüllen, wie die Evaluation zeigt.

Die Versorgungs- und Erziehungskompetenz der Eltern wurde gefördert, Eltern und Kinder konnten stabilisiert werden. Die Problemlagen der Eltern durch Krankheit, veränderte Beziehungserfahrungen und Störungen der Kommunikation, die häufig ambivalente oder die z.T. fehlende Eingangsmotivation und eine möglicherweise bestehende Gefährdung des Kindeswohls generieren im Rahmen eines niedrigschwelligen Angebots allerdings auch Widersprüche.Eine Fortsetzung der Hilfe hat diese zu berücksichtigen.

Das Projekt wurde von der Aktion Mensch als Modellprojekt gefördert und vom Psychosozialen Trägerverein Sachsen e.V. durchgeführt.Verfasserin der Evaluationsstudie ist Angelika Franz, Prof. Dr., Dipl.- Psychologin, Prof. für Sozialpsychiatrie und Psychologie an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden.