Leitbild der Evangelischen Hochschule Dresden
ehs.Hochschule
Die Evangelische Hochschule Dresden (ehs) ist eine staatlich anerkannte Stiftungshochschule. Ihre Studien-, Forschungs- sowie Fort- und Weiterbildungsangebote liegen in den Bereichen Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung in der Kindheit sowie Pflege.
Nach der friedlichen Revolution 1989 und der Wiederherstellung der Einheit der evangelischen Kirchen in Deutschland wurde die sozialarbeiterische und diakonische Ausbildung in Ostdeutschland mit dem Impuls neu konzipiert, die gewonnene Freiheit für alle Mitglieder der Gesellschaft zu erreichen und zu bewahren. Im Jahr 1991 gründete die Hamburger Stiftung „Das Rauhe Haus“ gemeinsam mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen (SMWK), der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, dem Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Evangelisch-Lutherischen Diakonenhaus Moritzburg die "Stiftung Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden“, die Trägerin der Evangelischen Hochschule Dresden.
Die Grundlage für den Betrieb der Hochschule bildet ein Vertrag zwischen der Stiftung, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Freistaat Sachsen.
Die Evangelische Hochschule Dresden orientiert sich am Evangelium Jesu Christi, das die Armen seligpreist, Bedrängten Heil zusagt und Kräfte weckt, Not wahrzunehmen, ihr solidarisch standzuhalten und sie zu überwinden. Die ehs versteht ihr evangelisches Profil im Sinne evangelischer Freiheit, die individuelle, soziale und gesellschaftlich-politische Freiheits- und Befreiungserfahrungen ermöglicht und unterstützt. Sie fördert die Ökumene und den Dialog mit Menschen anderer Religionen und Weltdeutungen. Das Verständnis des Menschen als gutes und anerkanntes Geschöpf Gottes bildet die Basis für eine wertschätzende Begegnung mit Menschen in ihrer Vielfalt. Die Würde des Menschen, die Achtung der Menschenrechte sowie Nächstenliebe und Hoffnungsfähigkeit sind grundlegende Werte.
Alles was die Hochschule in den Bereichen Lehre, Forschung und Weiterbildung entwickelt und anbietet, versteht sich als diesen Werten verpflichtet.
ehs.Bildung
Die Evangelische Hochschule Dresden wendet sich in Lehre, Forschung und Weiterbildung an engagierte Menschen, Fachkräfte und Institutionen der professionellen Praxis, der öffentlichen Verwaltung und der Politik. Lehre, Forschung und Weiterbildung an der ehs sind durch einen lebendigen Praxisbezug und einen kritischen Umgang mit aktuellen Themen gekennzeichnet. Berufsbegleitende Studiengänge bilden einen Schwerpunkt innerhalb der Studienangebote.
Die Bildungsprozesse an der ehs sollen Menschen dazu befähigen, kompetent, reflektiert und verantwortungsbewusst zu urteilen und zu handeln. Die Absolvent:innen der Evangelischen Hochschule Dresden sollen fähig sein, die Ursachen und Gründe von Ungerechtigkeit und Krankheit zu erkennen, Menschen in sozialer, leiblicher und seelischer Not zu verstehen und zu begleiten. Sie sollen in der Lage sein, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Potentiale zu erkennen und zu entfalten sowie an der Gestaltung gesellschaftlichen Zusammenlebens aktiv mitzuwirken.
Die ehs versteht sich als international agierende Hochschule. Seit ihrer Gründung sieht sie sich in besonderer Verantwortung für mittel- und osteuropäische Länder. Sie bietet Sonderstudienplätze für Studierende aus diesen Ländern sowie für geflüchtete Menschen aus aller Welt an. Die Hochschule ermöglicht Studierenden und Mitarbeitenden, Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln und pflegt Partnerschaften zu Hochschulen und Praxiseinrichtungen in zahlreichen europäischen Ländern.
Praxisnahe und berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungen sowie wissenschaftliche Fachtage sind maßgebliche Bausteine des Bildungsangebots der Hochschule. Damit bietet die Hochschule einen Lernort für Fachkräfte aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern und für an fachwissenschaftlichen Fragen interessierte Menschen. Die ehs bringt sich aktiv in aktuelle berufspolitische Diskurse ein und beteiligt sich an der Weiterentwicklung der Professionen.
ehs.Forschung
Die Evangelische Hochschule Dresden versteht sich als forschende Hochschule. Auf der Basis der Freiheit von Forschung und Lehre und in enger Kooperation mit der Praxis initiiert, unterstützt und realisiert sie Forschungsaktivitäten. Die Wissenschaftler:innen der ehs beteiligen sich an regionalen, nationalen und internationalen Fachdiskursen. Durch ihre Forschung trägt die ehs zur Erschließung und Veränderung der sozialen Wirklichkeit bei. Es werden Erkenntnisse generiert, die professionelles Können ebenso wie eine reflektierte Praxis fundieren und befördern.
Die ehs verbindet Forschung und Lehre. Alle Studiengänge haben ausgewiesene Forschungsanteile. In Forschungswerkstätten und Forschungsprojekten können an der Hochschule beschäftigte Wissenschaftler:innen, Studierende sowie Fachkräfte eigene Forschungsanliegen einbringen, weiterentwickeln und vertiefen. Der Transfer von Forschungsergebnissen wird durch darauf aufbauende Fort- und Weiterbildungen gewährleistet.
ehs.Organisation
Die Evangelische Hochschule Dresden lebt von der Begegnung. Menschen in ihrer Vielfalt treffen aufeinander, tauschen sich aus und entwickeln gemeinsam neue Perspektiven. Die ehs unterstützt Studierende und Mitarbeitende in ihrer persönlichen Entwicklung, fördert ihr Wohlergehen und ermöglicht konstruktive Formen der Zusammenarbeit.
Der Evangelischen Hochschule Dresden ist es als Arbeitgeberin wichtig, ihre Mitarbeitenden zu fördern und angemessene Ressourcen zur Bewältigung des Arbeitsaufwandes und zur Vermeidung von Überlastung bereitzustellen.
Es ist ein zentrales Anliegen der ehs, dass der Umgang aller Hochschulangehörigen miteinander in einem offenen Dialog stattfindet. Voraussetzungen dafür sind Transparenz, Verbindlichkeit, und eine Kultur der Anerkennung. Alle Mitglieder der ehs können sich kontinuierlich an Entscheidungsprozessen beteiligen.
Die Evangelische Hochschule Dresden hat den Anspruch, die Gleichstellung der Geschlechter, die Förderung von Frauen und die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie voranzutreiben. Der Abbau jeglicher Benachteiligung aus Gründen der Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität wird als eine Kernaufgabe betrachtet. Die ehs bildet einen geschützten Raum für alle Hochschulangehörigen und sanktioniert Grenzüberschreitungen.
ehs.Gesellschaft
Die Evangelische Hochschule Dresden versteht sich als eine gesellschaftliche Akteurin. Sie engagiert sich im Stadtteil Johannstadt, in Dresden, in der Region und im Freistaat Sachsen. Ziel der ehs ist es, gesellschaftliche Entwicklungen zu erkennen, zu benennen und mitzugestalten. Sie setzt sich – auch innerhalb der Hochschule - für eine tolerante und pluralistische Kultur ein, in der Diversität als Bereicherung erlebt wird.
Die ehs nimmt, unter Maßgabe fachlicher Bezüge und christlich-ethischer Wertorientierungen, Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie steht für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander, bietet ein Forum für offenen Dialog und wendet sich gegen Ausgrenzung, Gewalt und alle Formen von Diskriminierung.
Die Evangelische Hochschule Dresden fühlt sich ihrem Gründungsimpuls verpflichtet und setzt sich für soziale Gerechtigkeit, für eine inklusive Bildung, für eine offene und pluralistische Gesellschaft, für den interreligiösen Dialog und für das friedvolle Zusammenleben von Menschen in ihrer Vielfalt ein.
Stand: Oktober 2018
Mission Statement
ehs.university
The Evangelische Hochschule Dresden (ehs)/University of Applied Sciences is a public institution of higher education. It is a state-accredited foundation university. Its study, research and training programme centres on social work, childhood education, and nursing.
Following the peaceful revolution of 1989 and once the unity of the Protestant churches in Germany had been restored, training in the field of social and diaconal work in East Germany was re-designed. This was prompted by the wish to safeguard the newly attained freedom for all members of society. In 1991, Das Rauhe Haus, a foundation in Hamburg, together with the State Ministry for Science and the Arts of the Free State of Saxony, the Evangelical Lutheran Church of Saxony, the Diakonisches Werk of the Evangelical Lutheran Church of Saxony, and the Evangelisch-Lutherisches Diakonenhaus Moritzburg e.V. established the Stiftung Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden, the foundation responsible for the ehs. The basis for the University’s operations is a contract between the foundation, the Evangelical Lutheran Church of Saxony, and the Free State of Saxony.
The ehs follows the gospel of Jesus Christ, which blesses the poor, promises the oppressed salvation and awakens the powers to perceive need and suffering, withstand them in solidarity, and overcome them.
The ehs strives to bring the Protestant concept of freedom to life that enables and supports a personal, social, and socio-political experience of liberty and liberation. It fosters ecumenism and a dialogue with people of other religions and worldviews. The understanding of the human being as God’s good and acknowledged creature forms the basis for respectful encounters with people in all their diversity. Human dignity, the regard for human rights as well as charity and the capacity for hope are fundamental values.
The University is committed to these values in everything it plans and undertakes in the areas of teaching, research, and training.
ehs.education
Teaching, research, and training at the University are directed towards proactive individuals, the skilled workforce and institutions in professional practice, public administration, and politics. Teaching, research and training at the ehs are characterised by vibrancy, practical relevance, and the critical handling of current topics. Part-time study programmes for professionals are an important part of the course portfolio.
Learning processes empower individuals to judge and act in a competent, reflective, and responsible manner. Graduates of the University should be able to recognise the causes and reasons for injustice and illness as well as understand and support those who find themselves in social, physical or emotional need. They should be capable of helping people to recognise and develop their potential and to actively co-shape their social coexistence.
The ehs perceives itself as an active player in the international university landscape. Since its foundation, it has felt a particular responsibility for Central and Eastern European countries. It reserves special places for students from these countries as well as for refugees from throughout the world. The University gives students and staff opportunities to gather experience abroad and cultivates partnerships with universities and employers who offer practical placements in a large number of countries.
Practical training courses and part-time programmes for professionals as well as scientific symposia are important elements of the University’s curriculum. In this context, the ehs provides a place of learning for professionals from different occupations and for people interested in its specialised fields. The University is an active contributor to the ongoing discourse on occupational and vocational policy and to the further development of the respective professions.
ehs.research
The ehs perceives itself as a research university. On the basis of the freedom of research and teaching and in close cooperation with practice, it initiates, supports and conducts research activities. Scholars of ehs participate in regional, national, and international subject-related professional discourses. Through its research, the ehs contributes to the developing and changing social reality. The generated knowledge consolidates and advances both professional expertise as well as reflected practice.
The ehs combines research and teaching. All study programmes include parts dedicated specifically to research. As members of the University, scholars, students, and qualified staff can incorporate and further develop their own research interests and explore them in greater depth in the framework of research workshops and projects. The transfer of research results is ensured through training measures that build on this framework.
ehs.organisation
The ehs thrives on people coming together. Individuals in all their diversity meet, exchange views and develop new perspectives together. The ehs supports students and staff in their personal development, fosters their welfare and facilitates constructive forms of teamwork.
As an employer, supporting its staff, providing appropriate resources for coping with workloads and avoiding stress are among its key concerns.
One of the University’s top priorities is for all interactions among its members to take place in a framework of open dialogue. Prerequisites for this are transparency, accountability and a culture of appreciation. All ehs members are welcome to participate in decision-making processes on a continuous basis. The University’s declared objective is to promote gender equality, support for women and the compatibility of studies, career, and family. Eliminating all discrimination on the grounds of origin, gender, religion or ideology, disability, age or sexual identity is considered a core task. The ehs constitutes a protective space for all University members and sanctions all transgressions.
ehs.society
The ehs sees itself as a social protagonist. It is an active stakeholder in the urban quarter Johannstadt, in Dresden, in the region and in the Free State of Saxony. The University’s goal is to recognise, name and co-shape societal developments. It campaigns – both inside and outside the University– for a tolerant and pluralist culture in which diversity is experienced as enriching.
Under consideration of the professional context as well as Christian and ethical values, the ehs takes a position on political and societal developments. It stands for a respectful and appreciative interaction between all individuals, offers a forum for open dialogue and opposes exclusion, violence, and all forms of discrimination.
The ehs is committed to its founding spirit and campaigns for social justice, inclusive education, an open and pluralist society, interreligious dialogue, and the peaceful coexistence of all people in their diversity.