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BediRa: Beziehungsarbeit im digitalen Raum

Reflexive Professionalität durch ein Konzept für digitale Lehre fördern

Laufzeit: 08/2021-12/2025

 

 

Ausgangslage

Die Studiengänge an der ehs qualifizieren Studierende für die Arbeit in sozialen, personenbezogenen Dienstleistungen. Bislang wird davon ausgegangen, dass die dafür benötigten kommunikativen und sozialen Kompetenzen bevorzugt in Präsenzlehre vermittelt werden sollten, dementsprechend wurde diese an der ehs als prioritär erachtet. Die Corona-Semester mit dem vollständigen Wechsel in die digitale Lehre haben jedoch die Herausforderung und Chance aufgezeigt, auch in digitalen Lehr-Lern-Settings reflexive Professionalität, als Basis der Studiengänge, qualitativ hochwertig zu vermitteln.

 

Ziel

Wir erarbeiten ein Konzept für die digitale Lehre, das die Spezifika von Hochschulen mit sozialen, personenbezogenen Studiengängen in den Mittelpunkt stellt und einen Schwerpunkt auf Beziehungsarbeit im digitalen Raum setzt. Entstehen soll ein transformierbares Konzept, welches auch für andere Hochschulen mit ähnlichen Studiengängen umsetzbar ist. Es wird in sechs aufeinander aufbauenden Arbeitspaketen erarbeitet, teilerprobt und evaluiert:

 

  1. Gründung des studentischen Think Tank „ehs Student Change Makers“
  2. Evaluierung der coronabedingten digitalen Lehre und die Überarbeitung der generellen Lehrevaluation
  3. nationales und internationales Scoping
  4. Zielentwicklung für das Konzept digitaler Lehre
  5. didaktische Konkretisierung digitaler Lehr-Lernformate einschließlich der (Teil-) Erprobung in allen Studiengängen
  6. Konzeption der digitalen Lernortverknüpfung.

 

Pressemitteilung der ehs

Pressemitteilung des SMWK


BediRa stellt sich vor...

Was haben wir bis zum Sommersemester 2023 bereits geschafft?

Ein Zwischenfazit nach 2 Projektjahren

Handlungsfeld 1: Studentisches ThinkTank

Handlungsfeld 1: Studentisches ThinkTank

Uns erschien es wichtig, Digitalisierung als neue Entwicklung an der ehs gemeinsam mit Studierenden zu denken und diese auch als Expert:innen ihrer Lebenswelten umfassend zu berücksichtigen bzw. einzubeziehen. Die Gründung eines studentischen ThinkTanks erwies sich dabei als sehr erfolgreich.

Die Mitglieder des studentischen ThinkTanks werden als studentische Hilfskräfte beschäftigt und sind gleichberechtigt an der Entwicklung von BediRa-Bausteinen beteiligt. Im Mittelpunkt ihres Handelns steht die Frage, wie Studierenden die Digitalisierungsprozesse an der Hochschule einfacher gemacht werden können und wie auch Studierende sozialer, personenbezogener Studiengänge einen besseren Zugang zum Thema Digitalisierung bekommen können. Das studentische ThinkTank hat dementsprechend unterschiedliche Lern- und Begleitvideos für Studierende, beispielsweise zum Umgang mit unserem Lernmanagementsystem stud.ip oder der Nutzung der ehs-cloud (nextcloud) entwickelt.

 

Ebenso hat das ThinkTank eine eigene Podcastreihe „Willst Du mit uns online sein“ ins Leben gerufen und gibt im zweiwöchentlichen Turnus neue Folgen rund um das Thema (digitale) Beziehungsarbeit in der Hochschule heraus.

 

Bei der Studierendenbefragung hat das ThinkTank wesentliche Teile des studentischen Fragebogens mitentwickelt und qualitative Gruppendiskussionen mit Studierenden zu Erfahrungen der Onlinelehre durchgeführt.

 

Wesentlichen Anteil hat das ThinkTank am BediRa-Testlabor als niedrigschwelliges Weiterbildungsformat an der ehs für Studierende und Lehrende. Die Mitglieder des ThinkTanks identifizieren dabei digitale Tools und Plattformen, die sie für besonders gut halten und führen im Testlabor in den Umgang mit diesen ein.

 

Das studentische ThinkTank war zudem an der Konzeption und Organisation des Virtual Summer Barcamps beteiligt, ist Teil der Schüleruni und des Hochschulinformationstags sowie unterstützend bei den Einführungstagen vom Studiengang BKiP dabei gewesen.

 

Das ThinkTank wirkt also nach innen und außen. Problematisch ist gegenwärtig die Einbeziehung der Studierenden aus Moritzburg, wenngleich in jedem Semester persönlich Werbung vor Ort gemacht wurde. Ansonsten konnten die engagierten Mitarbeitenden des ThinkTanks zum Teil schon Anschlussbeschäftigungen als wissenschaftliche Mitarbeitende der ehs finden oder haben sich für einen Masterstudiengang an der ehs beworben. Das ThinkTank bietet sich aus BediRa-Sicht also auch für die Identifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der ehs an.

Handlungsfeld 2: Lehrevaluation zur digitalen Lehre

Handlungsfeld 2: Lehrevaluation zur digitalen Lehre

Die Erfahrungen der cornabedingten Online-Lehre und etwaiger Veränderungsbedarfe in der Ausgestaltung von Online-Lehrveranstaltungen wurden durch das BediRa-Projekt empirisch erhoben. Grundlage hierfür bildeten eine Lehrenden- und Studierendenbefragung, die beide mittels Online-Fragebögen durchgeführt wurden. Ergänzend gab es durch das ThinkTank noch Gruppendiskussionen mit Studierenden zu den unterschiedlichen Erfahrungen mit der Online-Lehre und Veränderungswünschen.

 

Die Ergebnisse wurden in Präsentationen aufbereitet und auf der Dozierendenkonferenz bzw. Klausur vorgestellt sowie den Lehrenden und Studierenden auch in anderer Form (abrufbar als Datei sowie über Aushänge im Haus) zugänglich gemacht. Für die Studierenden wurde extra ein kleines Video erstellt.

 

Aufbauend auf den Ergebnissen der Lehrenden- und Studierendenbefragung wurden Erklärvideos für Online-Tools sowie eine schriftliche Handreichung „Digitales Lehren und Lernen“ erarbeitet, damit gerade Lehrende mehr Möglichkeiten haben, die Beziehungsarbeit im digitalen Raum zu stimulieren.

 

Es wurden vom BediRa-Team Workshops für Studierende zum wissenschaftlichen Arbeiten mit Schwerpunkt Nutzung digitaler Tools angeboten, die sehr gut angenommen worden sind. Auf Bitten des Studiengangs Soziale Arbeit berufsbegleitend bietet BediRa die SG Veranstaltung Wissenschaftliches Arbeiten und Digital Literacy an. Mit den Verantwortlichen des Studiengangs Soziale Arbeit grundständig werden wir im Wintersemester 2023/2024 zum ersten Mal BediRa-Anteile im Modul Wissenschaftliches Arbeiten verankern und ausprobieren, um digitale Grundkompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten bereits ab dem 1. Semester zu fördern.

 

Ebenso wurden basierend auf den Wünschen der Studierenden neue Lehr-Lernformate durch das BediRa-Team in jedem Semester angeboten, die darauf abzielen, Präsenz- und Onlinelehre noch besser zu verknüpfen (sowohl in der Durchführung als auch in der Vor- und Nachbereitung) und digitale Beziehungsräume zu schaffen, sowie Standards für eine gute hybride Lehre zu setzen. Zur hybriden Lehre gibt es durch das BediRa-Projekt Weiterbildungen für Lehrende.

 

BediRa bietet Sprechstunden für Dozierende an, die Probleme bei der didaktischen Umsetzung von Online-Lehre und oder Nutzung bzw. Einbindung digitaler Tools in die Lehre haben. Ein weiteres Resultat war die Gründung der AG Digitale Hochschule (entstanden durch umfangreiche Workshop-Diskussionen bei einer ehs-Klausur), in der sich Dozierende und Verwaltungsmitarbeitende zu den digitalen Prozessen an der Hochschule austauschen.

 

Nicht zu vergessen ist auch die Einwerbung von BediRa+ zur Konzeption und Umsetzung eines „Serviceportales Lehren und Lernen“ (Methodenkoffer), um niedrigschwellige Informationen und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Beziehungsarbeit im digitalen Raum (sowie dafür nützliche Tipps und Tools) zur Verfügung zu stellen. Aktuell wird das Serviceportal von uns mit Inhalten befüllt und steht ab Wintersemester 2023/2024 allen Interessierten zur Verfügung. In der Studierenden- wie Lehrendenevaluation wurde auch deutlich, wie „überfahren“ sich viele Befragte von den veränderten Kompetenzbedarfen und -erwartungen der Online-Lehre fühlen. Dementsprechend bemüht sich BediRa hier zunehmend auch proaktiv zu reagieren, etwa mit Blick auf die Rolle von KI in der Hochschullehre. Auch dieses Thema wird durch das BediRa-Team bearbeitet. Um die Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden an der ehs zu erhöhen, konzipieren wir hierfür unterschiedlichste Formate.

 

BediRa ist bei den Einführungstagen der Studiengänge Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik vertreten und gibt hier schon erste Tipps zum Umgang mit stud.ip, Nutzung von digitalen Plattformen usw. On top hat BediRa sich bereit erklärt, Expertise für die Konzeption des Masters of Counseling zuzuliefern und die Online-Anteile (sowohl Organisation als auch Didaktik) mit zu entwickeln.

Handlungsfeld 3: Nationales und internationales Scoping

Handlungsfeld 3: Nationales und internationales Scoping

Auf Initiative von BediRa ist eine bessere Vernetzung mit anderen konfessionellen Hochschulen zur Konzeption gemeinsamer Lehrangebote erfolgt. Mit derzeit vier Partnerhochschulen haben Studierende und auch Dozierende die Möglichkeit, in Veranstaltungen im Studium Generale den Blick über den Tellerrand der eigenen Hochschule zu wagen.

 

Die virtuellen Lehrkooperationen ermöglichen es allen teilnehmenden Studierenden und Lehrenden, neue Themen und Menschen kennenzulernen und zwar ausschließlich im digitalen Raum (oder ggf. hybrid) und dementsprechend neue Begegnungsformate auszuprobieren und gemeinsam zu entwickeln. Es geht bei diesen virtuellen Lehrveranstaltungen dementsprechend nicht nur um den fachlichen oder thematischen Input, sondern auch um das Ausprobieren neuer Lehr-Lern-Didaktiken. Seit drei Semestern werden diese virtuellen Lehrkooperationen angeboten, es erfolgt zudem ein reger Austausch mit den Partnerhochschulen. Die Vorbereitungen für das Wintersemester 2023/2024 laufen auf Hochtouren. 

 

Mehr Informationen zu unseren Virtuelle Lehrkooperationen 

 

 

Gemeinsam mit Franziska Wächter wurde der Kontakt zum Sapphire College mit gemeinsamen Lehrveranstaltungen aufgebaut. Den Höhepunkt dieser Kooperation bildeten die Vorträge und Workshops beim von BediRa organisierten Virtual Summer Barcamp "Building Bridges - Promoting Relationships in Digital & Hybrid Higher Education" im Sommer 2022.

 

Um weitere, internationale Kooperationsmöglichkeiten auszuloten, war Nina Weimann-Sandig Anfang Juni 2023 in Athen, um dort mit Kolleg:innen der Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik der University of West Attica zu sprechen. Hier zeigte sich jedoch auch, wie groß die Hürden einer internationalen Umsetzung sein können, da der Bologna-Prozess in Griechenland noch nicht voll umgesetzt wurde und die Studiengänge in Qualität und Länge nicht anschlussfähig sind. Ebenso sind auch die Ansprüche an Online-Lehre sehr unterschiedlich.

 

Ziel des Handlungsfeldes ist die bessere internationale Vernetzung der evangelischen Hochschule Dresden im Bereich gemeinsamer Lehrangebote, um auch hier einen Mehrwert digitaler Lehre für Studierende aber auch Lehrende herbeizuführen. Eine grundsätzliche Prämisse des Fördergebers ist es, dass das Projektwissen keinen Selbstzweck haben soll, sondern zur Vernetzung genutzt wird. Dies soll durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Konferenzen sowie den Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen aus der Community hergestellt werden.

 

Seit Projektbeginn war BediRa auf drei großen internationalen Konferenzen vertreten:

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird dadurch ersichtlich, dass Julia Kleppsch bei der EduLearn im Juli 2023 zum ersten Mal mit einem eigenen, englischsprachigen Vortrag vor internationalem Publikum sprechen wird. Die Anerkennung der Arbeit von BediRa schlägt sich z.B. in der Übernahme eines Session Chair durch Nina Weimann-Sandig (ebenso durch einen eigenen Vortrag) nieder.

 

Mit Blick auf nationale Konferenzen war BediRa bisher zweimal beim University Future Festival vertreten, es gab einen Live-Talk von Nina Weimann-Sandig bei Let´s Talk Campus, das Projekt war vertreten auf dem dghd-Kongress. Ebenso gab es zahlreiche Einladungen zu Gastvorträgen an deutschen Hochschulen (z.B. Uni Siegen, Uni Leipzig, Hochschule Coburg).

 

Mit der Einwerbung der HFD- Delegationsreise bietet sich nun die Möglichkeit, mehrere Universitäten in England zu besuchen, die ebenfalls einen Fokus auf den students-as-partners-Ansatz setzen und hier zu sehen, inwieweit Kooperationsmöglichkeiten identifizierbar sind.

Handlungsfelder 4 und 5: Zielentwicklung digitales Lehrkonzept und didaktische Konkretisierung

Handlungsfelder 4 und 5: Zielentwicklung digitales Lehrkonzept und didaktische Konkretisierung

Das BediRa-Team unterstützt die Debatte zu digitalen Lehrkonzepten mit seiner Expertise auch im Hinblick auf Begriffsdefinitionen der Online-Lehre, mit Angeboten unter anderem im Testlabor und ist zudem auch in der AG zum Tag der Lehre aktiv. Aktuell wird an der ehs diskutiert, ob es ein einheitliches Konzept zur digitalen Lehre geben kann oder ob man nicht vielmehr studiengangsbezogene Konzepte erstellen müsste. In den regelmäßigen Dozierendenkonferenzen wird weiter gefeilt. Das BediRa-Team unterstützt diesen Prozess kontinuierlich.

 

Zur didaktischen Konkretisierung sind in den vergangenen zwei Jahren mehrere BediRa-Veröffentlichungen entstanden. Ebenso werden wir bis Mitte Juli unsere didaktischen Empfehlungen für die Online-Lehre in sozialen, personenbezogenen Studiengängen zusammenfassen und  dem Prorektorat zukommen lassen, damit diese Handreichung bei der Erarbeitung der Standards für die Lehre berücksichtigt werden kann. 

Handlungsfeld 6: Digitale Lernortverknüpfung

Handlungsfeld 6: Digitale Lernortverknüpfung

Das Arbeitspaket 6 wurde vorgezogen, da für dessen Umsetzung die gegenwärtig noch vorhandenen Personalressourcen im BediRa-Team genutzt werden müssen. Dieses Arbeitspaket fokussiert die Beziehungsgestaltung zwischen Hochschule und Berufsfeldern. Im Kern geht es hier um die Frage, welche digitalen Veränderungsprozesse in den vergangenen zwei bis drei Jahren die sozialen, personenbezogenen Berufsfelder beschäftigen und wie die Praxis gegenwärtig darauf reagiert. Denn damit verbunden sind ggf. auch veränderte Kompetenzanforderungen an die Hochschulen, damit professionell agierende Fachkräfte in die Berufsfelder entlassen werden können.

 

Diese Thematik wird von BediRa in zwei Veranstaltungen im Studium Generale im Wintersemester 2023/2024 bearbeitet, nämlich im Testlabor wie auch in der Veranstaltung Future Skills. Letztere arbeitet hierzu mit unterschiedlichen Gästen und Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis.

 

Zudem planen wir am 18. Januar 2024 ein KompetenzCamp, das als BarCamp organisiert und gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Meißen veranstaltet wird. Derzeit laufen die Abstimmungsgespräche im Haus mit den Studiengangsleitungen, Praxisreferent:innen und unserem Forschungsinstitut.

Sie möchten Genaueres zu unserem Wirken erfahren?
Schauen Sie dazu gern in unseren BediRa-Blog.


Team

Projektleitung

Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig (hochschuldidaktische Beauftragte der ehs und Professorin für Empirische Sozialforschung und Soziologie)

E-Mail: nina.weimann-sandig@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 322

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Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin für Schulung & Support

Saskia Junge, B.A.

E-Mail: saskia.junge@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 394

Büro: Dürerstraße 25, Raum 3.206

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Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin

Sandra Richter 

E-Mail: sandra.richter@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 391

Büro: Dürerstraße 25, Raum 3.206

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Mitarbeiterin Projektadministration

Sabine Günther

E-Mail: sabine.guenther@ehs-dresden.de

Tel.: +49 (0)351-469 02 270

Büro: Dürerstraße 25, Raum 3.206

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Kontakt zu BediRa

projekt.bedira@ehs-dresden.de

Finanzierung

Das Projekt BediRa wird im Rahmen der ersten Förderrunde "Hochschullehre durch Digitalisierung stärken. Präsenzlehre, Blended Learning und Online-Lehre innovativ weiterdenken, erproben und strukturell verankern" durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre finanziert.