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Mai 2024: Besuch von Studierenden und Dozierenden aus dem Sapir College/Israel

Foto: C. Fischer

Vom 26. bis zum 30. Mai hat im Rahmen einer Lehrveranstaltung über transnationale Soziale Arbeit im Master-Studiengang ein Austausch zwischen Studierenden und Dozierenden der ehs und des Sapir Colleges/Israel stattgefunden. Eine der zentralen Fragestellungen des Austausches war die Bedeutung einer transnationalen Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession in Zeiten von Kriegen und gesellschaftlichen Spaltungen. Die Frage wurde entlang verschiedener von den Studierenden gewählter thematischer Schwerpunkte entwickelt, darunter die Rolle der Religion, die Struktur von sozialen Sicherungssystemen, soziale Ungleichheitsdimensionen, die Rechte von LGTBQI+ Menschen, die Idee und das Bedürfnis von Zugehörigkeit. Solche Themen wurden in vergleichender Perspektive aus dem israelischen bzw. deutschen gesellschaftspolitischen Kontext diskutiert. Neben den gemeinsamen Lehrveranstaltungen haben die Teilnehmer:innen soziale Projekte aus der Neustadt wie die Wir AG, Afropa e.V. , Gerede e.V. und die Initiative Neustad(t)raum kennengelernt, aber auch gemeinsam gepicknickt und Spaziergänge durch die Altstadt durchgeführt.

 

Zwischen der ehs und dem Sapir College besteht schon seit einiger Zeit eine konsolidierte Kooperationsbeziehung. Dennoch war die Durchführung dieses Austausches angesichts der aktuellen Lage im Nahen Osten alles andere als einfach und selbstverständlich. Umso mehr freuen wir uns, dass er stattgefunden hat. Denn er wurde für alle Beteiligten eine bereichernde Erfahrung, die es ermöglicht hat, einen neuen Grad an (Selbst)-Reflexion zu erreichen über die entscheidende Rolle der Sozialen Arbeit bei der Artikulation von unterschiedlichen Standpunkten, Lebensgeschichten und Positionierungen, aber auch von impliziten Annahmen, Vorurteilen, sich widersprechenden Emotionen und gemischten Gefühlen. Eine solche Artikulation hat sich als grundlegende Methode erwiesen, um eine gemeinsame Sprache zu finden, damit gemeinsame Interessen und Ziele wie z.B. der Abbau von sozialer Ungleichheit, von Antisemitismus und Rassismus, aber auch die Entwicklung transnationaler (Friedens-)Perspektiven überhaupt konkreter benennbar und verfolgbar werden.

 

Autorinnen: Prof. Dr. Theresa Lempp & Prof. Dr. Stefania Maffeis

 

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