2. Pflegefachtag der ehs, 22.05.2013
„Lebensqualität trotz schwerer körperlicher Einschränkungen“ war ein herausragendes Thema beim zweiten Pflegefachtag der Evangelischen Hochschule am 22. Mai 2013.
Karl-Heinz Pantke schilderte eindrucksvoll seine Sicht auf das Leben nach einem Schlaganfall mit Locked-In-Syndrom. In einem spannenden Vortrag machte er für die vielen anwesenden Fachkräfte, Studierenden und Auszubildenden aus der Pflege begreifbar, welche Möglichkeiten ein Leben mit einer gesundheitlichen Einschränkung bieten kann. Er warnte zudem davor, leichtfertig „Patientenverfügungen“ auszustellen, die lebenserhaltende intensivmedizinische Maßnahmen verbieten, da sie zum Beispiel ihm und vielen anderen Locked-In-Betroffenen überhaupt erst das Überleben ermöglicht haben.
Der Pflegefachtag widmete sich aber auch weiteren Themen: Wie man Betroffene mit Delir erkennt, welche pflegerischen Strategien für den Umgang mit ihnen es gibt und wie Deliren entgegen gewirkt werden kann, waren die Themen von Rüdiger Noelle (FH der Diakonie, Bielefeld). Prof. Renate Tewes (Evangelische Hochschule Dresden) verdeutlichte nicht nur, welche dramatischen Folgen eine demotivierende Arbeitssituation haben kann, sondern zeigte auch Wege auf, wie Führungskräfte in der Pflege die Motivation der Beschäftigten fördern können. In Workshops wurden diese und andere Themen intensiv zwischen BesucherInnen und ReferentInnen diskutiert und Vorschläge auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht. Workshops zum Schmerzmanagement oder zur Qualitätsentwicklung in stationären Pflegeeinrichtungen rundeten den Tag ab. Besonders gut besucht war auch ein Workshop zu Berufsperspektiven in der Pflege, der vom Career Service der Evangelischen Hochschule (gefördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds) angeboten wurde.