Wir freuen uns sehr über die Freilassung von Maxim Znak und weiteren politischen Häftlingen in Belarus!
Noch am 11. Dezember erhielten wir in einem Newsletter des Taskforce Belarus e.V. die Information, dass 1227 Menschen unschuldig und unter extremen Bedingungen in belarussischen Gefängnissen sitzen, darunter Maria Kalesnikava, der Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski und auch Maxim Znak, von dem es seit 1.037 Tagen überhaupt keine Nachrichten mehr gab.
Umso mehr freuen wir uns nun über die Freilassung von 124 politischen Gefangenen in Belarus, darunter auch Maxim Znak!
Warum ist uns das wichtig? Wir als Evangelische Hochschule Dresden setzen uns für Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung und die Wahrung der Menschenrechte ein. Dies tun wir in unseren Lehrveranstaltungen, in Forschungsprojekten, der Fort- und Weiterbildung sowie in zahlreichen Veranstaltungen hier bei uns.
Eine dieser Veranstaltungen ist unsere Reihe zu Gefängnisbriefen – angefangen hat sie 2021 mit der gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Sachsen gestalteten Veranstaltung „LIEBE. GLAUBE. WIDERSTAND: Briefe aus dem Gefängnis von Harald und Beate Wagner.“ Harald Wagner, nach der Friedlichen Revolution Professor für Soziologie und Theologie bei uns an der ehs Dresden, saß als politischer Gefangener 1980/81 im Stasiuntersuchungsgefängnis Leipzig und in der Haftanstalt Brandenburg ein.
Fortgesetzt wurde die Reihe mit „DIE BRIEFE VON VÁCLAV HAVEL aus dem Gefängnis. Schreiben um der Freiheit willen.“ und 2024 mit der Veranstaltung „JEDER MENSCH MIT FREIEM WILLEN … - Maxim Znaks Aufzeichnungen aus dem Gefängnis in Belarus“. Bei dieser Veranstaltung war auch Maxim Znaks Schwester, Iryna Kozykova, da. Sie ist selbst Juristin und berichtete eindrücklich über ihren Bruder Maxim als Anwalt, Menschenrechtsaktivist, Sportler, Musiker, Autor und Mensch. Maxim Znak hat 100 berührende Geschichten über den Gefängnisalltag geschrieben und aus dem Gefängnis geschmuggelt, die in seinem Buch „Zekamerone“ erschienen sind.
Daraus entstand die Idee einer weiteren Veranstaltungsreihe zur Situation politischer Gefangener in Belarus hier bei uns an der ehs:
29.04.2025: Seminar „Gefängnis Belarus – Europas unsichtbare Gefangene“ mit Ina Rumiantseva von Taskforce Belarus e.V., Berlin, Menschenrechtsaktivistin und Preisträgerin des Werner-Schulz-Preises 2025.
20.05.-31.07.2025: Vernissage und Ausstellung „Vergesst meinen Bruder nicht!“ - Zeichnungen von Iryna Kozykova für ihren Bruder Maxim Znak
17.06.2025 - Gesprächsforum mit Kseniya Lutskina (Journalistin, ehem. politische Gefangene in Belarus), Ina Rumiantseva (Vorsitzende Taskforce Belarus e.V., Menschenrechtsaktivistin), Markus Meckel (Außenminister a.D., Bürgerrechtler der DDR), Dr. Iryna Kashtalian (Historikerin aus Belarus, Gedenkstätte Buchenwald)
Die Freilassung der 124 Menschen ist ein wichtiges Zeichen und dennoch – es sind noch mehr Menschen unschuldig inhaftiert und die Situation in Belarus ist weiter kritisch. Mit den Worten der Taskforce Belarus braucht es weiterhin „umfassende Aufklärung, gezielte politische Lobbyarbeit und die Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements, um die Freilassung der politischen Gefangenen und die Wiederherstellung der Menschenrechte in Belarus zu erreichen.“ (https://taskforce-belarus.de/)
Und aktuell können Sie den zentralen Spendenaufruf zur Abdeckung der Grundbedürfnisse der Freigelassenen unterstützen:
Emergency Fundraising Campaign for released people on 13 December 2025
Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die sich unermüdlich für Menschenrechte einsetzen und heute insbesondere Maxims Schwester Iryna Kozykova, Ina Rumiantseva von Taskforce Belarus e.V. und Stephan Bickhardt, ehem. Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen.
Einen Beitrag von Ina Rumiantseva zur Situation politischer Gefangener ist unter dem Titel „Der Tag, an dem ich verstand“ kürzlich im von Stephan Bickhardt/Ines Milde herausgegebenen Band „Unerhörte Botschaften: Wir sollten nach Osteuropa schauen“ erschienen – absolut lesenswert!
Bildbeschreibung:
Bild 1: (v.l.n.r.) Rektorin Prof. Dr. Silke Geithner, Ina Rumiantseva von Taskforce Belarus e.V., Iryna Kozikava, Künstlerin und Schwester des belarussischen Anwalts Maxim Znak, Stephan Bickhardt, ehem. Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen
Bild 2: Maxim Znak
Bild 3 und 4: Die belarussische Künstlerin Iryna Kozikava (Schwester des ehemals inhaftierten Anwalts Maxim Znak) zeigte ihre Bilder in der Ausstellung "Vergesst meinen Bruder nicht" in der Evangelischen Hochschule Dresden




