Startseite
Startseite

Mai 2024: 13. Pflegefachtag der ehs am 23.05.24

online Grußwort Prof. Dr. h.c. Christel Bienstein

online-Grußwort Prof. Dr. h.c. Christel Bienstein

Vortrag von Prof. Dr. Hermann Brandenburg

Vortrag von Prof. Dr. Hermann Brandenburg

Vortrag Dr. Bernadette Klapper

Vortrag von Dr. Bernadette Klapper

Am 23.05.2025 fand an der ehs der 13. Pflegefachtag statt, der sich ganz dem Thema "Akademisierung der Pflege – Elfenbeinturm oder praktische Relevanz?" widmete.

 

Die Rektorin der ehs, Prof. Dr. Silke Geithner, begrüßte die über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Großen Hörsaal der Hochschule auf dem Campus in Dresden-Johannstadt.

 

Nach einführenden Worten von Prof. Dr. Anja Peters, Professorin für Pflege/Pflegewissenschaft an der ehs, hielt Prof. Dr. h.c. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, ein online-Grußwort. Sie betonte, dass die Akademisierung der Pflege zum Wohle der Patienten beitrage und wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beitrügen, überkommene Rituale abzulösen. Ihrer Meinung nach werde personzentrierte Pflege und damit auch die Weiterqualifizierung immer wichtiger.

 

Nach dieser Einstimmung übernahm Prof. Dr. Irén Horváth, Professorin für Praxisentwicklung und Organisation der Pflege an der ehs, das Wort. Sie machte darauf aufmerksam, dass es aktuell noch an geeigneten Arbeitsplätzen fehle, um Kompetenzen einzubringen, betonte aber gleichzeitig, dass akademische und pflegerische Kompetenzen die Pflegepraxis optimieren können. Der Pflegefachtag solle idealerweise dazu beitragen, Vorurteile auszuräumen, die gegenüber der Akademisierung bestünden.

 

Dies war auch Gegenstand im ersten Hauptvortrag an diesem Tag: Prof. Dr. Hermann Brandenburg von der Universität Witten/Herdecke sprach über „Akademisierung in der Pflege – wo liegt eigentlich das Problem?“. Als gelernter Altenpfleger und studierter Gerontologe u.a. mit Forschungsexpertise zum Habitus von Pflegenden betonte er, dass Theorie und Praxis lediglich unterschiedliche Wissensformen seien, die aber nicht im Gegensatz zueinander stünden, sondern sich ergänzen könnten. So plädierte er in seinem Vortrag eindringlich dafür, miteinander ins Gespräch zu kommen - zwar auf Augenhöhe. Gleichzeitig räumte er ein, dass es für die Umsetzung von Innovationen einen langen Atem brauche – die „Kurzatmigkeit“ im Gesundheitssystem sei in dieser Hinsicht eine Herausforderung. In seinem Beitrag forderte er letztlich in der Pflege eine Vollakademisierung auf Bachelorniveau; wohlwissend, dass der Anteil von Akademikerinnen in der Pflege momentan bei rund 3,2% liegt. Er verwies jedoch darauf, dass die Akademisierung bei Hebammen und Logopäd:innen in den letzten Jahren durchaus erfolgreich vorangetrieben wurde.

 

Nach dem ersten Vortrag verteilten sich die Teilnehmenden auf vier verschiedene Workshops, die sich dem Thema der Akademisierung der Pflege aus unterschiedlichen Perspektiven annäherten. Dabei wurden Aufgaben und Einsatzmöglich­keiten akademisierter Pflegefachpersonen im akutstationären und langzeitstationären Pflegebereich ebenso diskutiert wie Herausfor­derungen und Barrieren auf dem Weg der Akademisierung. Die Rele­vanz wissenschaftstheoretischen Wissens für das berufliche Handeln von Pflegenden und die Bedeutung der Akademisierung für Praxisanlei­tende wurden ebenfalls thematisiert.

 

Im zweiten Hauptvortrag sprach Dr. Bernadette Klapper, die Bundesge­schäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e.V., darüber, wie Pflegepraxis, Akademisierung und Berufspolitik zusammenspielen, in welcher Hinsicht die Pflege mit anderen Berufsfeldern vergleichbar ist und wie die Professionalisierung vorangetrieben werden kann.

 

Nach dem zweiten Vortrag wurden noch einmal in fünf Workshops Erfahrungen aus der pflegerischen Praxis mit dem Einsatz von akademisierten Pflegefachpersonen ausgetauscht und erörtert. Die Bedeutung von Praxisanleitung und Reflexionskompetenzen der Pflegenden für den Akademisierungsprozess wurden ebenfalls diskutiert.  

 

Die Teilnahmerinnen und Teilnehmer nutzen die Workshops und die Pausen ausgiebig zu Austausch und Vernetzung, sodass es letztlich zu einem gelungenen Tag für alle angereisten Gäste wurde.

 

 

 

Fotos: K. Striegler

 

« zurück