Dozentin: Gesa Köbberling
Antisemitismus wird oft als Thema historischer Bildung und dem Lernen aus der Geschichte verstanden, aber wenig mit der aktuellen Gesellschaft in Verbindung gebracht – es sei denn als "importiertes“ Problem im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Wir wollen uns mit der Wahrnehmung von Antisemitismus als (k)ein Thema für die Soziale Arbeit beschäftigen und fragen:
Wie wird Antisemitismus in der Sozialen Arbeit adressiert?
Wer kommt dabei wie in den Blick?
Welche Leerstellen und Überthematisierungen in der Wahrnehmung von Antisemitismus lassen sich feststellen?
Was erschwert die Auseinandersetzung mit Antisemitismus?
In welchem Verhältnis stehen Rassismuskritik und Antisemitismuskritik und womit hängen die Irritationen und Brüche zwischen beiden Perspektiven zusammen?
Welche Möglichkeiten des Dialogs über Rassismus- und Antisemitismuserfahrungen gibt es, welche Bündnismöglichkeiten?
Grundlage für die Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Fragen sind Vorträge einer in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment (https://zwst-kompetenzzentrum.de/) , PH Freiburg und FH Potsdam veranstalteten Ringvorlesung sowie Lektüre zu empirischen Ergebnissen, konzeptionellen Überlegungen und Debattenbeiträge der neueren Auseinandersetzung mit Antisemitismus.
Literatur
Chernivsky, Marina; Lorenz, Friederike; Schweitzer, Johanna (2020): Antisemitismus im (Schul-)Alltag – Erfahrungen und Umgangsweisen jüdischer Familien und junger Erwachsener. Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment, Berlin.
Coffey, Judith; Laumann, Vivien (2021): Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen. Erste Auflage. Berlin: Verbrecher Verlag.
Mendel, Meron; Messerschmidt, Astrid (Hg.) (2017): Fragiler Konsens. Antisemitismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft. Frankfurt: Campus Verlag.
Mendel, Meron; Cheema, Saba-Nur; Arnold, Sina (Hg.) (2022): Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen. Verbrecher Verlag. Erste Auflage. Berlin: Verbrecher Verlag
Kompetenzen:
Studierende erkennen die Relevanz aktueller Diskurse für die Soziale Arbeit. Sie nehmen aus einer fachlichen Haltung heraus an diesen Diskursen teil und gestalten diese mit. Sie können Argumente und Kontroversen einordnen und und (eigene) Annahmen und Bewertungen hinterfragen. Sie können Positionen argumentativ vertreten und produktiv mit kontroversen Argumenten umgehen.
Methoden:
Teilnahme an Ringvorlesung und Diskussion auf Grundlage vorbereiteter Texte im Seminar
Form der Leistungsdokumentation:
Regelmäßige Teilnahme und Kurzreferat/ Impuls zur Diskussion oder Kurzprotokoll.
Maximale Teilnehmendenzahl: 30
3 Credit Points
TERMINE:
Mittwochs, 18:15 - 19:45 Uhr, wöchentlich
(04.10., 11.10., 18.10., 25.10., 08.11., 15.11., 29.11., 06.12., 13.12., 20.12., 10.01., 17.01.)